Mehrweg-Pfandsystem

Einführung eines Mehrweg-Pfandsystems im Rahmen von „Perspektive Innenstadt“

Seit dem 1. Januar müssen Restaurants, Cafés, Caterer, Kantinen, Lieferdienste, Supermärkte und Tankstellen auch Mehrwegbehälter anbieten und wieder zurücknehmen.

Die Stadtreinigung wurde von der Landeshauptstadt nun zur Erstellung eines Konzeptes beauftragt.

Der Hintergrund

Seit August 2017 betreibt die Landeshauptstadt Hannover in Zusammenarbeit mit der aha-Stadtreinigung das Hannoccino-Mehrwegbecher-Pfandsystem. Zu Beginn hatten 30 Partner und 90 Ausgabestellen das System eingeführt. Mittlerweile beteiligen sich 90 Partner und 180 Ausgabestellen an dieser nachhaltigen Alternative.

Das Hauptziel der Einführung des Hannoccinos war die Vermeidung von Einwegbechern und die Verringerung des Abfallvolumens in der Innenstadt. Darüber hinaus soll das System dazu beitragen, Einwegplastik zu reduzieren und somit Ressourcen zu schonen sowie die Problematik von Mikroplastik einzudämmen. Zusätzlich sollten lokale Gastronomiebetriebe durch die Einführung einer umweltfreundlichen Alternative zu herkömmlichen Einwegprodukten in ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit nachhaltig gestärkt werden. Der To-Go-Konsum wird somit mit einem positiven Gefühl einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Verpackungsmaterialien verbunden und fördert eine positive Identifikation mit Hannover.

Mehrweg-Pfandsystem für Besteck und Geschirr

In Zeiten der Corona-Pandemie hat sich die Nutzung von To-Go Verpackungen erheblich gesteigert, was zu vermehrtem Verpackungsmüll führt. Unser Ziel ist es, ein umfassenderes Mehrweg-Pfandsystem mit Besteck und diversen Geschirr zu entwickeln, um die lokale Gastronomie nachhaltig zu beleben und die Innenstadt attraktiver zu gestalten.

Durch die Reduzierung von Verpackungsmüll wird die Stadtsauberkeit profitieren. Zu diesem Zweck wurde die Stadtreinigung von der Landeshauptstadt beauftragt, ein Konzept zu entwickeln für die Einführung eines lokalen Mehrweggeschirrs sowie den Testbetrieb in der hannoverschen Innenstadt. Das Projekt wird durch den Zweckverband Abfallwirtschaft durchgeführt und durch die Europäische Union sowie das Land Niedersachsen finanziell unterstützt.

Fragen und Antworten

Wer ist von der Verpackungspflicht betroffen?

Die Verpackungspflicht 2023 betrifft Restaurants, Cafés, Caterer, Kantinen, Lieferdienste, Supermärkte und Tankstellen. Seit dem 1. Januar müssen diese Unternehmen auch Mehrwegbehälter anbieten und zurücknehmen. Die Pflicht gilt für vorverpackte Speisen und Getränke zum Sofortverzehr oder zum Mitnehmen, die vom „Letztvertreiber“ befüllt werden. Einweg-Getränkebecher aus allen Materialien und Essensboxen mit Plastik sind ebenfalls betroffen.

Was wird gefördert?

Im Rahmen des Förderprogramms „Perspektive Innenstadt“ hat sich die Landeshauptstadt für verschiedene Teilbereiche um eine Förderung beworben. Konkret werden die Erstellung eines Konzepts zur Einführung des lokalen Mehrweggeschirrs sowie ein Testbetrieb in der hannoverschen Innenstadt gefördert.

Die Erstellung dieses Konzeptes beinhaltet:

  • Die Konzeption eines Pfandsystems für Mehrweggeschirr und -besteck im engen Austausch mit der Gastronomie
  • Entwicklung eines Modellversuchs für Testzwecke mit dem Ziel, ein einheitliches stadtweites System zu etablieren
Wie weit sind die Pläne?

Das Projekt erfolgt in Kooperation mit der lokalen (Gastro-)Wirtschaft und in wissenschaftlicher Begleitung des hannoverschen Institutes für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (IfBB) der Hochschule Hannover.

Eine Konzeptstudie wird die Einführung begleiten. Diese wird sowohl theoretisch als auch praktisch untersuchen, wie und unter welchen Bedingungen ein solches Pfandsystem erfolgreich etabliert werden könnte. Das Vorhaben soll über die testweise Laufzeit von einem Jahr auch entsprechend wissenschaftlich begleitet werden.

Wann wird das System zur Verfügung stehen?

Das Projekt soll mit Beginn 2023 starten. Der Modellversuch wird in der Innenstadt Hannover durchgeführt. Anschließend erfolgt die gemeinsame Evaluierung mit den städtischen Ratsgremien unter Vorlage einer entsprechenden Drucksache mit Empfehlungen aus den Ergebnissen des Modellversuchs.

Als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert